Tagestipps im Radio

Tagestipps

Dienstag 19:15 Uhr Deutschlandfunk

Das Feature

Frau Mutter Mörderin Die Kriminalisierung der Abtreibung in Polen Von Maike Jebens und Agnieszka Pröfrock Regie: Dörte Fiedler Produktion: Deutschlandfunk 2024 Nach acht Jahren rechtskonservativer PIS-Regierung hat Polen eines der striktesten Abtreibungsgesetze Europas. Viele Frauen sind verzweifelt und wütend - Hilfe bekommen sie kaum. Selbst die Abtreibung stark geschädigter Föten ist in Polen seit 2021 verboten. Nachdem eine schwangere Frau im Krankenhaus an einer unbehandelten Sepsis starb, gingen Tausende auf die Straße. Sie machen die Abtreibungsgesetze für ihren Tod verantwortlich. Die Ärzte hätten aus Angst vor rechtlichen Folgen nicht gehandelt. Wut und Unsicherheit unter den Frauen wächst. Die Geburtenrate ist so niedrig wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Einschüchterung und Kriminalisierung durch Polizei und Medien sind an der Tagesordnung. Viele setzen ihre Hoffnung nun auf die neue Regierung. Doch ob diese die Abtreibungsgesetze wie versprochen liberalisieren wird, ist offen. Frau Mutter Mörderin

Dienstag 19:30 Uhr Deutschlandfunk Kultur

Zeitfragen. Feature

Biosprit und Pommesfett Warum alternative Kraftstoffe eine Zukunft haben Von Manuel Waltz (Wdh. v. 21.02.2023) 2035 ist Schluss. Dann werden in der EU keine Autos mit Verbrenner mehr verkauft. Aber es werden noch Millionen von ihnen herumfahren. Und die brauchen Sprit - möglichst, ohne das Klima zu schädigen. Also Biokraftstoffe. Die könnten auch Flugzeuge gut gebrauchen. Ebenso die Schifffahrt. Biosprit oder E-Fuels herzustellen, ist jedoch sehr energieintensiv und wenig lukrativ, wenn Energieknappheit herrscht und die Strompreise explodieren. Einfacher wäre es, Raps oder Getreide zu Benzin zu verarbeiten. Dann heißt es aber: Tank statt Teller. Das will man auch nicht. Wie also weiter? Ein Feature über die schwierigen Perspektiven der Biokraftstoffe.

Dienstag 19:35 Uhr RadioEINS

Cora Wucherer, Journalistin und Autorin

Wie zerstört man versehentlich ein Kunstwerk? Da gibt es die Menschen, die in einem unachtsamen Augenblick stolpern und einen millionenschweren Schaden anrichten. Und solche, die Skulpturen entsorgen oder wegputzen, weil sie sie schlichtweg für Müll oder Dreck halten. Endlich diese tragikomischen Geschichten erzählt. "Das war Kunst, jetzt ist es weg" handelt von dem Milliardär, der mit dem Ellbogen ein Loch in seinen just versteigerten Picasso rammte oder über den Austauschstudenten, der wegen eines Selfies in einer steinernen Vagina stecken blieb. Es wurde allerhöchste Zeit, dass sich mal jemand mit diesen Zeugnissen menschlicher Ungeschicklichkeit beschäftigt. Die Journalistin und Autorin Cora Wucherer hat das getan. Über die größten Schadensfälle der Kunstgeschichte spricht sie heute Abend mit Marion Brasch im Studioeins im Bikini Berlin.

Dienstag 20:00 Uhr HR2

LIVE - Dianne Reeves und die hr-Bigband in Frankfurt

Sie ist eine der erfolgreichsten Jazz-Sängerinnen weltweit: Dianne Reeves. Fünf Grammys darf die US-Amerikanerin bereits ihr Eigen nennen und dafür ist ihr ein Platz im Musik-Olymp jetzt schon sicher. Die hr-Bigband hat nun die Ehre, eine der großen Diven des Jazz auf die Bühne bitten zu dürfen, gemeinsam mit John Beasley und eigens für dieses Zusammentreffen geschaffenen Arrangements. Livesendung

Dienstag 20:00 Uhr SRF 2 Kultur

Late Night Concert

Gregory Privat und Jason Moran am Jazz Festival Basel On stage: Live von den grossen Bühnen des Jazz und der globalen Musik.

Dienstag 20:00 Uhr Radio CORAX

American Folk

Back to the roots with Flatt and Scruggs, Bill Monroe and his Bluegrass Boys, Doc Watson. Over a Century of great American Music!!

Dienstag 20:03 Uhr SWR Kultur

Jazz Session

Jazzfest Berlin 2023 - Fuensanta & Ensamble Grande Kultur Von Odilo Clausnitzer Fuensanta ist eine Gesamtkünstlerin. Die junge Mexikanerin mit Wohnsitz in Amsterdam ist eindrucksvolle Sängerin, Bassistin, Komponistin, Texterin und Bandleaderin. Sie dichtet, zeichnet, fotografiert und tanzt. Vor allem ist sie eine Persönlichkeit mit enormer Ausstrahlung und Bühnenpräsenz. Ihr Ensamble Grande kombiniert fünf Gesangsstimmen mit zwei Bläsern und Perkussion. In der ungewöhnlichen Musik mischen sich Volksmusikeinflüsse, Songformen, überraschende Melodien, Improvisation und Jazz. Beim Jazzfest Berlin gab die Band im Haus der Berliner Festspiele ein leidenschaftliches Konzert. Fuensanta Méndez: Ay de mi No será regresar Techno Ai meu deus Pirita Ámote Noche Cuándo te voy a decir Fuensanta & Ensamble Grande: Fuensanta Méndez Marta Arpini Sanem Kalfa Liva Dumpe Laura Polence Alistair Payne José Soares Sun-Mi Hong Guy Salamon Florian Rumberg Mary Halvorson: Bent yellow Sylvie Courvoisier Mary Halvorson

Dienstag 20:04 Uhr WDR3

WDR 3 Konzert

Mit Claudia Belemann Das Philharmonia Orchestra und Nicola Benedetti spielen in London das Violinkonzert, das Wynton Marsalis für die britische Geigerin komponiert hat. Zusätzlich erklingt Musik von Duke Ellington und George Gershwin. Es dirigiert Santtu-Matias Rouvali. In dieser Saison ist die gefeierte britische Geigerin Nicola Benedetti "Featured Artist" des Philharmonia Orchestra. Das heißt: Die international renommierte Musikerin und das Orchester in London tun sich zusammen, um junge Musikerinnen und Musiker zu unterstützen und zu inspirieren. In diesem Konzert begeistern sie mit Musik von US-amerikanischen Komponisten des 20. Jahrhunderts. 2015 hat Nicola Benedetti ein Violinkonzert aus der Taufe gehoben, das Wynton Marsalis für sie geschrieben hat: eine "Fiddle Dance Suite". Benedetti selbst hat den Jazz-Trompeter Marsalis angestachelt, den Violinpart so virtuos wie möglich anzulegen. Danach erklingt das letzte Werk von Jazz-Legende Duke Ellington, komponiert kurz vor seinem Tod: "Three Black Kings". Die Komposition dreht sich um drei "Kings of Colour": um den biblischen Weisen Balthasar, um König Salomon und Martin Luther King. Abschließend spielt das Philharmonia Orchestra unter der Leitung von Santtu-Matias Rouvali eine Suite aus George Gershwins großartiger Oper "Porgy and Bess" aus dem Jahr 1935. Wynton Marsalis: Violinkonzert "Fiddle Dance Suite" Duke Ellington: Three Black Kings George Gershwin: Symphonische Bilder aus "Porgy and Bess" Nicola Benedetti, Violine; Philharmonia Orchestra, Leitung: Santtu-Matias Rouvali Aufnahme aus der Royal Festival Hall, London

Dienstag 20:10 Uhr Deutschlandfunk

Hörspiel

Unterland Von Björn SC Deigner Komposition und Regie: der Autor Mit: Timo Weisschnur Künstlerische Aufnahmeleitung: Markus Hürtgen Produktion: HR 2019 Länge: ca. 49" Das Wappen der Ortschaft, das keine Herkunft hat. Die verwitternden Markierungen tödlicher Unfälle in den Alleen. Fußballplätze umrahmt von rostigem Stahl. In seinem Hörspiel beschreibt Björn SC Deigner die Mechanismen des Zusammenlebens in dörflichen Strukturen. Das Leben auf dem Land, Fixstern romantisierender Großstadtträume, hat klare Gesetzmäßigkeiten und Ausschlussmechanismen. Wer sich darin arrangiert, findet vielleicht das private Glück; alle anderen setzen sich in Autos oder auf Motorräder und versuchen die Flucht. "Die Mechanik der Herkunft / ist fein justiert / und braucht Fettung." Das Hörspiel setzt verschiedene Textgenres gegeneinander und verschneidet sie zu einem literarisch-klanglichen Mosaik.

Dienstag 21:03 Uhr SWR Kultur

JetztMusik

Nach vorne zu den Wurzeln - Klänge der Anden in der zeitgenössischen Musik Lateinamerikas Von Florian Heurich Wenn sich Komponierende aus Bolivien, Peru oder Kolumbien mit der traditionellen Musik der Anden und der indigenen Kultur auseinandersetzen, spiegelt sich in ihren Werken die durch viele Jahrhunderte Kolonialgeschichte geprägte lateinamerikanische Identität wider. Zugleich bieten die Rhythmen und Instrumente des Hochlandes ein reichhaltiges Klangreservoir für zeitgenössische Kompositionstechniken. Die Verarbeitung präkolumbianischer Elemente in der zeitgenössischen Musik ist also beides: eine Suche nach den indigenen Wurzeln und ein Schritt zu einer vorwärtsgewandten Klangsprache.

Dienstag 22:03 Uhr Deutschlandfunk Kultur

Feature

ISUMA - Filmen am Rande der Welt Von Jane Tversted und Martin Zähringer Regie: Nikolai von Koslowski Mit: Wolfgang Michael, Ursina Lardi, Merle Wasmuth, Justus Carrière, Hanns-Jörg Krumpholz, Maximilian Held Ton: Michael Kube Produktion: WDR 2023 Länge: 54"06 Seit über 30 Jahren produzieren Zacharias Kunuk und sein Kollektiv Spielfilme und TV-Programme auf Inuktitut, der Sprache der Inuit. Weltberühmt wurde die Produktion "Der schnelle Läufer", die in Cannes eine Goldene Kamera gewann. Nördlich des Polarkreises, auf einer Insel im Nordpolarmeer, arbeitet das Künstlerkollektiv ISUMA. Unter extremen Arbeitsbedingungen entstehen hier Filme, die sich aus erster Hand mit Kultur und Geschichte der Inuit beschäftigen. Sie beruhen oft auf mündlichen Überlieferungen, die Drehbücher werden mit den einheimischen Darstellern entwickelt und umgesetzt. ISUMA-Filme spiegeln die gewaltsame Vergangenheit: die christliche Missionierung, die Zwangsansiedlung der nomadischen Jäger in den 1960er-Jahren. Und sie versuchen, überliefertes Wissen lebendig zu halten, in einer Zeit, in der der Klimawandel hungernde Eisbären in die Siedlungen treibt. Das Autorenteam bewegt sich thematisch an den Schnittstellen von Kunst, Politik und Gesellschaft, primär mit einem internationalen Fokus. Zuletzt: "Der Planet schlägt zurück - Eine Lange Nacht vom Klima in der Literatur" (Deutschlandfunk Kultur 2020)

Dienstag 22:04 Uhr WDR5

U 22 - Unterhaltung nach zehn: UaW (1/2)

Mit Matthias Brodowy und Ingo Börchers WDR 5 Kabarettfest aus Paderborn Wiederholung: Mi. 22.04 Uhr Mit Eva-Karl Faltermeier, Hans Gerzlich und den Zucchini Sisataz Aufnahme vom 15. April aus der Paderhalle

Dienstag 23:03 Uhr WDR3

WDR 3 open: Ex & Pop

Mit Klaus Walter F*ck Wagner? Künstler und Werk trennen? Geht das? Was soll das? "F*ck Wagner", die neue Single von Chilly Gonzales, wirft Fragen auf. Aber bitte keine Fragen, die mit "Darf man heute noch..." beginnen. Eher schon Fragen mit "was passiert wenn...?" Canceln? Boykott? Verdrängen? Hin & Weghören? Burn, Bayreuth, burn? "F.*.C.K Richard Wagner Was für ein verdammtes Monster" Mit diesen Worten beginnt "F*ck Wagner", die neue Single von Chilly Gonzales, laut Selbstauskunft: "Wahlkölner seit 2012 mit jüdischen Wurzeln, aber auch Fan von Richard Wagners Musik." Zur Erklärung des F-Worts zitiert er den deutschen Komponisten, also den Immernoch-Lieblingskomponisten vieler Deutscher, mit einem seiner Klassiker: "Der Jude ist der plastische Dämon des Verfalls der Menschheit." Fan seiner Musik, Zielscheibe seines Antisemitismus. Aus seinem Wagner-Zwiespalt macht Chilly Gonzales nicht nur einen catchy plakativen Popsong, in dem mit Kanye West und R.Kelly zwei andere Popstars auftauchen, die es einem schwermachen, ihre Musik (weiter) zu lieben, vorsichtig gesagt. "F*ck Wagner" ist darüberhinaus auch die Fanfare zu einer Kampagne des Wahlkölners. "Ich verspüre Wut und Scham, wenn ich die Richard-Wagner-Straße entlanggehe", schreibt Chilly Gonzales in einem Brief an den Kölner Oberbürgermeister, in dem er ihn auffordert, die Richard-Wagner-Straße in Tina-Turner-Straße umzubenennen. "Richard Wagner war ein großer Komponist, aber ein monströser Mensch. Wir betrachten das Europa des späten 19. Jahrhunderts als Hort vieler veralteter Ideen - insbesondere Vorurteile gegenüber Juden, aber Wagner nutzte seine Position als führender Intellektueller, um in seinem Buch "Das Judenthum in der Musik" (1869) den Antisemitismus zu fördern." Wagner, West & Kelly sind nicht die einzigen Musiker, die man am liebsten trennen würde von ihrer Musik, nicht die einzigen Künstler, die man am liebsten trennen würde von ihrer Kunst. Die Umbenennung der Straße sei kein Akt der Cancel Culture, sondern der Versuch, die Kunst vom Künstler zu trennen, sagt Chilly Gonzales. Aber wie soll das gehen? Und welche Rolle wird Ike Turner spielen dereinst in der Tina-Turner-Straße, ihr gewalttätiger Ex-Ehemann, mit dem sie ihre besten Songs aufnahm, wie einige meinen, unter der Regie des Frauenmörders Phil Spector, by the way. Also starring: Diedrich Diederichsen und Schneider TM über die Ambivalenzen beim Morrisseyhören.

Dienstag 23:05 Uhr BR-Klassik

BR-KLASSIK - Jazztime

News & Roots Neuer Gitarrenjazz aus Deutschland Mit dem "Entangled Trio" des Kölner Gitarristen Frank Wingold, mit dem "M.E.A.N."-Quartett um den Leipziger Gitarristen Werner Neumann und mit dem "Organ Trio" des Konstanzer Gitarristen Manfred Junker Auswahl und Moderation: Henning Sieverts

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